Thomas Springer/Alexandra Langenbeck: Onno & Ontje – Freunde sind das schönste Geschenk

Wenn es nach dem alten Fischer Onno ginge, dann zünden sie einfach an Weihnachten eine Kerze an, machen ein wenig Musik und das war’s denn. Seine Frau Olga sieht das ganz anders. Sie möchte einen schön geschmückten Baum in einem schön geschmückten Haus, ein Festmahl, viele Kerzen und Geschenke … so wie es sich eben für Weihnachten gehört. Am nächsten Morgen macht sie sich mit ihrem Boot auf den Weg, um einen Tannenbaum auf ihre Insel zu holen, während Onno und sein kleiner Freund, der Biber Ontje, schon einmal zuhause alles vorbereiten sollen. Doch Ontje hat Wichtigeres zu tun. Er lädt schon mal alle seine Freunde zu sich nach Hause ein, denn was ist Weihnachten ohne Besuch? Onno grummelt. Robben im Wohnzimmer, Möwen im Haus und der Seestern? Soll der etwa an den Weihnachtsbaum. Er hat ja gleich gewusst, dass das mit dem feierlichen Weihnachten eine Schnapsidee war. Als dann aber auch noch ein Schneesturm aufzieht und Olga nicht zurückkommt, müssen die beiden improvisieren. Onnos alte Hose wird zum Baumersatz, das Silberbesteck zum Schmuck – auch mit wenigen Mitteln gelingt es den beiden, Feierlichkeit aufkommen zu lassen. Olga allerdings ist immer noch nicht da und jetzt gehen die beiden sie suchen. Sie ist eingeschneit worden. Aber zum Glück haben die drei ja Freunde – und die dürfen dann später, als alle zusammen feiern, sogar am Baum hängen.

Die Geschichten der kleinen „Familie“ auf ihrer Insel sind nie ohne Hintergrund, geschickt gelingt es, den Kindern etwas beizubringen, was fürs Leben wichtig ist. Wobei die Quintessenz immer die Gleiche ist: Freundschaft ist das Salz in der Suppe des Lebens.

Rico, Oskar und das VomHimmelHoch

Der eine ist hochbegabt, der andere tiefbegabt und zusammen sind Rico und Oskar ein Super-Gespann. Und zwar nicht nur, wenn es darum geht, einen Kindesentführer zu jagen, sondern auch, wenn ein, nein zwei Christkinder sich in der Diefe 93 ankündigen. Doch was ist eigentlich da los in Berlin?

Die Weihnachtsvorbereitungen sind in vollem Gange, die Bäume endlich hochgeschleppt und geschmückt, das Essen brutzelt im Ofen und die Geschenke sind verpackt – und plötzlich denkt keiner mehr an die Bescherung. Draußen tobt der Schneesturm des Jahrhunderts und drinnen kommen gleichzeitig zwei Kinder zur Welt, eines geplant (Ricos kleine Schwester) und eines ungeplant und unter sehr mysteriösen Umständen. Tja, mag der eine oder andere jetzt denken: Der Frühling steht vor der Tür, was soll ich da mit einer Weihnachtsgeschichte? Stimmt. Einerseits. Andererseits findet parallel zum Hauptstrang der Geschichte immer wieder ein Rückblick auf den letzten Sommer statt und auf die Basis dessen, was am Heiligabend seinen Höhepunkt findet. Man kann die Geschichte also durchaus das ganze Jahr über hören.

Der Roman von Andreas Steinhöfel ist bereits der vierte Teil der Reihe und im Gegensatz zu vielen anderen Fortsetzungen wird es hier nicht um ein Haar weniger spannend. Und auch der Wortwitz ist auf gleichem Niveau. Hoffen wir, dass Steinhöfel seine Meinung ändert und die Geschichte auch weiterhin fortführt.

Yoko Maruyama: Little Santa – der kleine Weihnachtsmann

Alles hat seine Vor- und seine Nachteile. Ist man der Sohn des Weihnachtsmannes, dann hat dieser ziemlich viel Zeit für seinen Nachwuchs. An Weihnachten aber ist der Papa dann nie da. Dieses Mal soll es anders sein, wünscht sich der Sohn des Weihnachtsmannes. Aber wie das mit dem Wünschen so ist: Man sollte vorsichtig sein, was man sich wünscht! Denn prompt verletzt sich der Weihnachtsmann am Fuß. Was zwar bedeutet, dass er da sein wird am 24. Was aber auch bedeutet, dass die Kinder dieser Welt leer ausgehen werden. Das kann nicht sein, denkt sich der Sohn des Weihnachtsmannes und nimmt die Sache selbst in die Hand. Bis er plötzlich vor einem Weihnachtswunsch steht, der ihm unerfüllbar erscheint …

Minedition ist bekannt für seine Bilderbücher, die zum Nachdenken anregen. Und da passt dieses Bilderbuch ganz wunderbar hinein. Seine Zeichnungen bestechen den Leser bzw. Betrachter durch ihre Details. Besonders gelungen, das Verstecken des Weihnachtsmann-Gesichts, das erst auf den zweiten oder dritten Blick auffällt. Ein Buch, das sich auch gut eignet für Erwachsene, die zu notorischer Unzufriedenheit neigen und mal einen kleinen Schubser zum Aufwachen brauchen.

Claudia Schaumann: Das Kinderkunstkreativbuch

Winter und Weihnachten – unter diesem Motto steht das DIY-Buch, das ganz im Trend der Zeit liegt. Draußen ist es dunkel, nass und kalt – der Schnee lässt vielerorts noch auf sich warten und Weihnachten ist auch noch ein paar Wochen entfernt: Die optimale Zeit zum Basteln.

Dabei ist dieses Buch keines von denen, bei denen man erst einmal in weit entlegene Geschäfte fahren muss, um die „Zutaten“ zusammenzubekommen. Stattdessen wird hier mit leeren Tetra-Packs, Tannenzweigendruckformen und alten Bleistiften gearbeitet – wobei der eigenen Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt sind.

Das Wintertraumland im Rahmen, die Rentier-Kopffüßler oder der Hand- und Fußadventskranz eignen sich sogar so ganz nebenbei auch als Weihnachtsgeschenk für Oma und Opa, die selbstgemachten Papiere und Karten als nette Beigabe.

Grosser/Hebrock: Opas Engel

Bei Opa Rudi ist es ruhig geworden, seitdem seine geliebte Frau Frieda gestorben ist. Ein Engel ist sie jetzt, da ist sich der alte Mann sicher. Kinder und Enkel sind weit weg, sein Weihnachten wird eher einsam werden. Denkt er. Denn plötzlich fällt ein Engel vom Himmel. Erst hält Rudi ihn für eine verunglückte Weihnachtsgans, aber schnell wird ihm klar, wen er da vor sich hat. Die beiden verbringen eine ganz wunderbare Vorweihnachtszeit zusammen – beziehungsweise auch mit Ruth, der netten Nachbarin, die Rudi sehr gerne mag. Und die natürlich nicht erfahren soll, mit welchem himmlischen Weihnachtsboten sie hier die Zeit verbringt…

„Opas Engel“ ist ein nach Coppenrath-Art aufgemachtes edles Bilderbuch – und genau das Richtige für die Tage rund um Weihnachten. Zum Runterkommen. Zum Nachdenken. Als Hoffnungsschimmer.

Das Winterweihnachtshäkelbuch

Für alle, die noch schnell ein persönliches Geschenk suchen oder aber auch die Weihnachtsfeiertage nutzen möchten, um sich mal wieder handwerklich zu betätigen und noch nach schönen und machbaren Anleitungen suchen, ist dieses Buch genau das Richtige.
Weihnachtswichtel, Christbaumkugeln, Sterne und Engel – es scheint nichts Weihnachtliches zu geben, was man nicht häkeln kann. Über 50 winterliche und gut fotografierte Häkelprojekte werden geboten. Sogar ein Hexenhäuschen ist dabei. Und viele Gelegenheiten, um auf attraktive Art und Weise seine Wollreste mal zu verbrauchen.

Die Anleitungen sind so gehalten, dass der Großteil auch von Anfängern nachgearbeitet werden kann. Und bei manchen Dekoideen können sogar fortgeschrittene Häkler noch etwas lernen. Pfiffig.
4.0 Stars (4,0 / 5)

Sunil Mann: Immer dieser Gabriel

Gabriel hat es nicht einfach im Engelsinternat – es fällt ihm schwer, sich an die Regeln zu halten. Und er hat keine Lust, sich von anderen ärgern zu lassen. Die Internatsleiterin ist nicht begeistert. Aber wirklich streng ist sie auch nicht. Auch, wenn er ab und zu die Milchstraße säubern oder die Pfeile für Amor spitzen muss – der kleine Nachwuchsengel erinnert sie nämlich ziemlich an sich selbst. Und deswegen bekommt Gabriel auch die Chance, schon vorzeitig als Schutzengel auf die Erde zu kommen. Ein ziemlich spannendes Abenteuer. Das fast noch ein bisschen gelungener wäre, wenn man es in 24 Kapitel eingeteilt hätte. Das hätte sich gerade bei einem Buch wie diesem wirklich angeboten.

„Immer dieser Gabriel“ ist niedlich illustriert und gut geschrieben. Schön zum Vorlesen und prima geeignet auch für kleine Erstleser. Mit einer großen Einschränkung: Wieso schaffen es die Verlage nicht, wenigstens die Kinderbücher ohne Fehler zu drucken? So schwer kann das Lektorat eines solchen Buches doch nicht sein? Ein Wort wie „Regebogen“ dürfte da wirklich nicht vorkommen! Und noch eine weitere Anmerkung: Wenn man witzig sein möchte, dann müsste man das manchmal zu Ende denken, denn wie soll man einem Grundschulkind erklären, was am „Sauren Regen“ lustig sein soll? Das fällt schwer, wenn man selbst in der Zeit des Waldsterbens aufgewachsen ist.

Sunil Mann lebt in der Schweiz und ist der Sohn indischer Einwanderer. Man kennt ihn eher als Krimiautor mit zahlreichen Auszeichnungen. Wie schön, dass er sich auch mal an eine Kindergeschichte gewagt hat. Sollte er öfter machen.
4.5 Stars (4,5 / 5)

Erkläre mir die Weihnachtszeit

Wer hatte eigentlich die Idee zum Adventskranz und wieso hatte der erste Adventskranz zwanzig kleine und vier große Kerzen? Wie baut man eine Krippe auf, was hat der Nikolaus, der übrigens in der Türkei gelebt hat, mit drei armen Mädchen zu tun? Und was haben eigentlich die Äpfel am Weihnachtsbaum mit dem Paradies zu tun?

Diese Fragen beantwortet ein kleines und anschauliches Büchlein aus der Reihe „Der kleine Himmelsbote“, einer religiöse Reihe für die Kleinsten. Das geeignete Alter für dieses Buch ist allerdings allerfrühestens ab vier oder sogar erst ab fünf, auch wenn sein Aussehen und die enthaltenen Zeichnungen anderes vermuten lassen. Denn leider ist die Sprache nicht ganz so kindgerecht wie auf dem Cover angegeben. Viel zu viele Nebensätze. Am besten wäre es eigentlich gewesen, ein solches Buch so zu gestalten, dass Erstleser es selbst schon lesen können. Denn die Erstklässler sind in der Regel bis Weihnachten so weit – und hätten sicher ihren Spaß daran. Auf diese Weise wäre auch garantiert, dass die Sprache einfach genug für Kleinkinder wäre.

Wenn man sich aber nicht von der Aufmachung des Buches in die Irre führen lässt und dieses Buch mit einem großen Kindergarten- oder einem kleinen Schulkind liest, dann ist es sehr informativ und liefert auch Erwachsenen noch die eine oder andere Information zu Weihnachten und vor allem rund um die Bräuche bis zum 6. Januar, die man entweder gar nicht wusste oder mit Sicherheit schon wieder vergessen hat.

Ingmar Wendland, der Autor, zeigt liebevoll und unaufgeregt, dass die Monate Dezember und Januar einem jahrtausendealten Rhythmus folgen und Weihnachten mehr ist als nur beschenkt zu werden.
3.4 Stars (3,4 / 5)

Der Grüffelo – Meine wunderbare Weihnachtszeit

Die meisten Adventskalender können gut und gerne noch einen ihnen ähnlich gearteten Gesellen in ihrer Nähe vertragen. So einen wie diesen. Dieses kleine, viereckige Paket enthält eine ganze Menge Dinge, die die so spannenden Vorweihnachtszeit ein wenig verkürzen können:
Gemeinsam mit dem gerade bei kleineren Kindern äußerst beliebten Grüffelo und dem Grüffelokind kann man 24 Tage lang basteln, backen, dekorieren, singen und spielen. Also genau das tun, was man eigentlich immer vorhat, wenn man kleine Kinder hat. Denn für die, und das sollte man in der oft eher wenig besinnlichen Vorweihnachtszeit nie vergessen, muss das weihnachtliche Fest nicht perfekt sein. Sie wünschen es sich – genau wie wir alle eigentlich – friedlich und ohne Hektik.
4.0 Stars (4,0 / 5)

Sylvia Heinlein: Sonnige Weihnachten, Matz!

Die Eltern von Matz wollen Weihnachten mal anders feiern. In Florida bei seiner Tante. Bei strahlendem Sonnenschein und unter Zitronenbäumen. Das findet Matz so richtig bescheuert.

Er will Schnee, echten Schnee, er will einen Tannenbaum, der nicht aus Plastik ist und er will einen Weihnachtsmann. Matz ist sauer, aber er gibt nicht auf. Und tatsächlich gelingt es ihm, Weihnachten so richtig weihnachtlich werden zu lassen. Bis dahin allerdings macht die ganze Familie einiges mit, da drüben in Amerika.

Dieses Buch ist das Optimale für einen Kuschelnachmittag am Kamin. Man kann es beim (Vor-) Lesen gar nicht erwarten herauszufinden, was Matz als Nächstes vorhat auf seinem Weg hin zu einem richtig deutschen Weihnachtsfest.
3.4 Stars (3,4 / 5)