„Voll relativ“

Dass die Eltern komisch werden, wenn der Nachwuchs in die Pubertät kommt  – das ist ja nichts Neues. Auch nicht in Schnellbach. Aber Elli, Max und Basti sind noch gar nicht in der Pubertät und ihre Eltern verhalten sich trotzdem total seltsam. Packen alte Pantoffeln in Brotdosen, verteilen statt Strafzetteln Glitzersticker, geben den Kindern Kaffee statt Kakao – und dabei ist weder Freitag, der 13., noch Vollmond noch sonst irgendetwas, was so ein Verhalten vielleicht im Entferntesten entschuldigen würde. Und dann stellen die Kids auch noch fest, dass überall die Uhren geklaut wurden. In der Schule und bei ihnen zuhause auch. Den Kindern scheint das nichts auszumachen, aber die Erwachsenen macht es im wahrsten Sinne des Wortes verrückt, wenn sie ihr Tun nicht mehr in Schemata pressen können. Professor Einstock, den die Kinder zufällig kennenlernen, scheint der einzige zu sein, der nicht durchdreht und er hat eine Theorie: Was nicht existiert kann auch nicht gestohlen werden. Denn eigentlich ist Zeit an sich völlig sinnlos, vor allem, wenn man niemanden hat, mit dem man sie teilen kann.  Doch es gilt, Schnellbach zu retten und so kommt es zu einer spektakulären Zeitreise.  

Dieses Buch ist nicht schwer zu lesen. Kurze, einfache Sätze, einige Bilder, ein paar Fieslinge, düstere Zeitmaschinengeheimnisse und nicht zuletzt ein paar auflockernde Darmwinde – der eine oder andere Grundschüler dürfte begeistert sein.

Geeignet für Jungs und Mädchen ab 9 Jahren

Mandy Hubbard: Wie ich in High Heels durch die Zeit stolperte

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Man tut sich schon etwas schwer, seine Vorurteile im Zaum zu halten, wenn man dieses Buch von außen betrachtet: Der Name der Autorin, die Aufmachung, das ganze Ganze lässt einen ein bisschen daran zweifeln, ob hier wirklich lesenswerte Literatur dahintersteckt: Aber, es ist nicht schlecht, diese typische Mädchenbuch. Die Geschichte dreht sich um Callie, die sich ihre Klassenfahrt nach London ein wenig anders vorgestellt hat. Dass sie zusätzlich eine „kleine“ Zeitreise ins 19. Jahrhundert unternehmen würde, das hätte sie sich niemals träumen lassen. Aber sie hat Glück und wird verwechselt. Und daher herzlich aufgenommen im Herrenhaus zu Harksbury. Dessen Hausherr ihr durchaus gefällt. Er ist arrogant, aber ziemlich gutaussehend. Die Verwirrungen um das Mädchen aus dem 20. Jahrhundert lassen nicht lange auf sich warten.
Muss man nicht gelesen haben. Klar. Aber es ist ein netter Zeitvertreib. Nichts tiefgehendes. Aber zwischen Shakespeare und Sartre kann man es schon mal einschieben, wenn man 15 ist – zur Entspannung.
3.4 Stars (3,4 / 5)

Fabian Lenk: Die Zeitdetektive – Entführung in Nürnberg

[aartikel]3473369683:left[/aartikel]Kim, Julian und Leon sind Zeitreisende und man kennt sie bereits. Und dass ihre Abenteuer quer durch die Zeit nicht ungefährlich sind, ist ebenfalls nichts Neues. Das bestätigt auch ihre diesmalige Reise ins mittelalterliche Nürnberg, die Stadt der Kaiserburg, auf der ein Verbrecher sein Unwesen treibt und es möglicherweise hier im Jahre 1356 tatsächlich auf den Kaiser Karl den IV abgesehen hat.

Schließlich hat der gerade ein Gesetz verfasst, das die Herrschaft der Kirche und damit des Papstes grundlegend schwächen soll. Doch das lässt sich dieser nicht so einfach gefallen und reagiert mit kriminellen Mitten.
Dieser spannende kleine Krimi beinhaltet geheime Treffen um Mitternacht, seltsame Katzen und Poltergeister und eignet sich nicht nur zum Selbstlesen für Kinder etwa ab acht Jahren, sondern ein bisschen früher bereits auch zum Vorlesen.

Und mal ehrlich? Gibt es eine bessere Kombination als die aus Spaß und Lernen? Diese Buchreihe ist ganz wunderbar geeignet, um neugierig zu machen auf Geschichte und auf Städte. Man kann sie zum Beispiel gut im Vorfeld eines geplanten Besuches nutzen, um sich bereits mal ein Bild zu machen. Ganz spielerisch. Schön am Ende das Glossar, das alte Wörter oder solche direkt aus Nürnberg wie Kemenate oder Himmelsstallung erklärt.
3.4 Stars (3,4 / 5)

Kerstin Gier: Smaragdgrün – Liebe geht durch alle Zeiten

[aartikel]340126348X:left[/aartikel]Rubinrot, Saphirblau und nun Smaragdgrün: Kerstin Gier hat mit ihrer Zeitreiseromanze einen Nerv getroffen. Und wen die mehrere hundert Seiten starke Bücher abschrecken, der kann sich auch gemütlich zurücklehnen und sich die Geschichten erzählen lassen.

Alle, oder aber auch nur eine. Das ist letztendlich egal, denn vor allem die letzte der drei Geschichten steht auch völlig autark für sich. Der einzige Nachteil, man bringt sich um ein paar schöne Stunden Lese- bzw. Hörgenuss.
Doch worum geht es eigentlich? Gwendolyn ist, ganz entgegen aller Erwartungen der meisten Familienmitglieder, mit einem Zeitreisegen behaftet, das man eigentlich bei ihrer Cousine vermutete. Wider Willen muss sie nun täglich einen Sprung durch die Zeit machen und dabei nicht nur eine Menge Abenteuer erleben, sondern sich auch noch im wahrsten Sinne mit einem jungen Mann herumschlagen, der ihr einiges bedeutet, der sie aber lediglich auszunutzen scheint.

Um die Romanze herum hat die Autorin eine wunderbare Geschichte geschaffen von einem Grafen, der in der Vergangenheit bereits Fäden gesponnen hat, die unglaubliche Auswirkungen auf die Gegenwart haben bzw. haben könnten. Was es dabei mit zwei Zeitmaschinen, einem weiteren jungen Pärchen, ebenfalls beide Zeitreisende und einer geheimnisvollen Essenz auf sich hat, das erfährt man von Josefine Preuß, die bei diesem vertonten Bestseller wirklich äußerst gekonnt den Hörer in ihren Bann zieht. Ein besonderer Spaß ist ihre Vertonung des kleinen Wasserspeiergeistes, der Gwen wie ein Haustier zur Seite steht…
4.5 Stars (4,5 / 5)