Erik Ole Lindström: Meja Meergrün

Meja Meergrün ist eine kleine vorwitzige Nixe, ihre Eltern sind weit weg und sie lebt derzeit ganz alleine in einem kleinen Haus unter dem Meeresspiegel. Doch sie bleibt nicht lange alleine, denn eines Tages bekommt das kleine Meermädchen ein Päckchen, dem etwas Lebendiges entsteigt: eine Kummerkröte, die auf das Wassermädchen aufpassen soll. Das findet dieses ja erst mal nicht so toll, denn eigentlich gefällt ihr das mit der Freiheit recht gut, aber als sie sich mehr und mehr in Abenteuer verstrickt, ist es doch ganz gut, dass Padson dabei ist und ihr hilft.
Das Cover ist – wie sehr oft bei Coppenrath – wieder einmal herausragend und spricht glitzernd die Zielgruppe der Grundschulmädchen perfekt an. Der Inhalt allerdings konnte nicht so ganz überzeugen. Weder von der Sprache noch vom Geschichtenaufbau her. An manchen Stellen zieht sich die Story, an anderen wird sie fast ein bisschen zu gruselig. Aber vielleicht sind Lindströms Kinder härter im Nehmen als der Durchschnitt, denn eigentlich ist die Geschichte von Meja Meergrün im heimischen Kinderzimmer entstanden.

Nina Blazon: Polinas Geheimnis

Erik und Joanna sind Meister im Vertreiben von Nannys und Au-Pair-Mädchen. Aber Polina lässt sich nicht aus dem Konzept bringen, ist immer einen Tick schneller als die Zwillinge. Sie ist überhaupt irgendwie anders. Kann nicht kochen, kennt die normalsten Dinge der Welt nicht und ihre Erziehungsmethoden lassen zwar aus Lehrbuchsicht zu wünschen übrig, sind aber erstaunlich erfolgreich.
Die Autorin Nina Blazon hat sich schon einen ziemlichen Namen auf dem Buchmarkt gemacht, seit 2003 bewegt sie sich auf dem Parkett der Kinderbücher, hat unter anderem „Der Drache aus dem blauen Ei“ geschrieben. „Lesen ist lebenswichtig. Es ist gleichzeitig das Tor zur realen Welt und zu den Gedankenwelten anderer Menschen. Und es ist und bleibt die einzige Möglichkeit, mehrere Leben in verschiedenen Zeiten und Dimensionen zu leben und sie – was noch wichtiger ist – miterleben, nachfühlen und im besten Fall sogar verstehen zu können“, schreibt die Autorin auf ihrer Internetseite. Mit Polinas Geheimnis ist ihr ein Buch gelungen, das die Kinder fesselt. Sie wollen unbedingt wissen, wer oder was Polina wirklich ist, denn das sie alles andere als normal ist, das ist bereits ab den ersten Seiten klar. Aus Erwachsenensicht ist die Geschichte an manchen Stellen ein bisschen arg weit hergeholt, aber trotzdem schön vorzulesen. Flüssig geschrieben, Gute-Nacht-Geschichte-geeignete Kapitel und die witzige Sprache Polinas fügen sich zu einem lesenswerten Ganzen zusammen.