Cynthia Rylant/Brendan Wenzel: Leben

Es gibt Momente, da wirkt das Leben grau, trist, die Schwierigkeiten scheinen riesengroß und kaum zu bewältigen und man selbst ist so klein und hoffnungslos. Das geht jedem irgendwann einmal so und genau für diese Momente ist dieses Bilderbuch genau das Richtige. Für Kleine genauso wie für Große.
Cynthia Rylant macht den Lesern bzw. Betrachtern fast schon poetisch klar, dass man nur richtig hinsehen muss, um zu erkennen, was wichtig ist im Leben und wie entscheidend es sein kann, wenn man einmal die Perspektive wechselt. Genauer hinblickt und damit den Überblick behält.

Jeder wird für sich etwas anderes aus diesem Buch mitnehmen – aber jeden wird es auf die eine oder andere Art trösten. Oder traurig machen. Je nachdem, wann man das liebevoll illustrierte Buch in die Finger bekommt.

Torben Kuhlmann: Armstrong

Dieses wunderschön aufgemachte Kinderbuch beschreibt die abenteuerliche Reise einer kleinen Maus zum Mond. Sie ist ein Sternengucker, sie liebt alles rund ums Weltall, jede Nacht schaut sie durch ihr Teleskop und träumt davon, in einer Rakete davonzufliegen. Die anderen Mäuse interessierten sich aber überhaupt nicht dafür, dass der Mond aus Stein sein soll. Für sie ist es ein Riesenkäse. Doch ein kleiner Brief, den die Maus zugespielt bekommt, ändert alles. Sie macht sich auf den Weg nach Smithsonian, dahin, wo der Brief herkommt. Und folgt den Hinweisen, die man ihr hinterlassen hat. Bis sie vor einem Mauseloch steht. Und innendrin eröffnet sich ihr die Geschichte der Mäuseraumfahrt. Ihr Plan, zum Mond zu reisen, reift – und braucht einiges an Vorbereitung.

Das Buch lebt von seinen Zeichnungen. Was möglicherweise auch daran liegt, dass der Autor gleich dem Illustrator ist. Das, was er hier auf verschiedenen Kanälen ausdrückt, ist ganz seine Geschichte. Und die ist spannend, detailreich und man kann etwas aus ihr lernen. Schön auch die kleine Abhandlung über die Raumfahrt am Ende des Buches. Und die äußerst sympathische Selbstvorstellung des Autors. Es ist Kuhlmanns drittes Bilderbuch dieser Art beim Nord-Süd-Verlag und wir hoffen, es kommen mehr.
5.0 Stars (5,0 / 5)

Paul Friester/Philippe Goosens: Heule Eule – Nein, ich lass niemand rein!

Wenn Mama sagt, dass keiner reindarf, dann lässt die kleine Eule auch keinen rein. Basta. Und wenn die Mama selbst vor der Tür steht. Man kann ja nicht wissen, ob sie es wirklich ist, oder? Doch zum Glück fällt dem klugen Raben noch eine Lösung ein: Schließlich gibt es Geheimnisse, die nur die beiden wissen – und böse Gangster oder gar Kinderdiebe nicht wissen können.

Das Thema dieses Buches ist richtig wichtig. Was aber irgendwie nicht so gut ankommt, auch bei den Kindern nicht, ist der Name der Eule. Die Heule Eule erleben wir hier nicht zum ersten Mal und bei ihrem Debüt mag der Titel noch gepasst haben, schließlich ging es da darum, dass die Heule Eule Trost brauchte. Aber in diesem Fall kommt es so rüber, als sei sie eine alte Heulsuse. Und das passt nicht. Denn die kleine Eule macht nur, was Mama ihr gesagt hat und was dadurch auf sie einstürmt, macht ihr verständlicherweise Angst.

3.4 Stars (3,4 / 5)