Michael Petrowitz: Das wilde Uff braucht einen Freund

Da legt man sich mal zu einem Nickerchen hin und wacht 66 Millionen Jahre später in einer ganz anderen Welt auf. So die Vorgängergeschichte vom kleinen Uff, dem Urzeitwesen, das jetzt bei Familie Peppel wohnt.

Doch so langsam findet es Uff bei den Peppels ziemlich langweilig. Lio muss dauernd lernen und hat keine Zeit und immer nur drinnen, da erlebt man ja gar nichts. Doch als er plötzlich das Signal eines anderen Uffs empfängt, gibt es kein Halten mehr. Und schon ist der ganze Clan wieder in Schwierigkeiten.

Schade an diesem Buch ist, dass der kleine Leser eigentlich die Vorgänger gelesen haben muss, um die ganzen Anspielungen zu verstehen. Da wäre es einfacher gewesen, der eigentlichen Geschichte ein paar erklärende Worte vorauszuschicken. Davon abgesehen trifft das Uff aber durchaus den Geschmack von Grundschullesern. Jungs eher als Mädchen. Aber nicht zwingend.

Jens Schumacher: Morlo – voll auf Steinzeit

Kaum ein Buch hat mehr Durchhaltevermögen verlangt in der letzten Zeit wie dieses: Denn die Geschichte um Professor Tuffhäusers Nichte Jenny und den von dieser aus Versehen durch die Zeit transportierten Neandertaler Morlo beginnt zäh wie altes Schnitzel. Doch hat man sich mal durch die ersten 40 Seiten gekämpft, wird es zum Lieblingsbuch des Monats. Denn wie die kleine Jenny mit dem Neandertaler durch die Stadt wandert, auf welche Ideen die beiden kommen, um den Mann aus dem Früher zu tarnen und was sie dabei erleben, ist urkomisch.

Seltsam allerdings ist die vom Autor gewählte Sprache. Da sind Wörter dabei, die kennt mancher Erwachsene nicht und auch der Satzbau ist alles andere als kindgerecht. Wo da der Lektor war, als dieses Buch geschrieben und veröffentlicht wurde, das fragt man sich als Kinderbucherprobter schon. Gut, es ist mal was anderes – wahrscheinlich hat sich Jens Schumacher sogar etwas dabei gedacht, denn eigentlich ist er ein Kinderbuchprofi. Man könnte es also auch positiv sehen: So viele neue Wörter, mit denen man dann ganz toll klugscheißern kann, lernt man selten in so kurzer Zeit. Futuristisch, Radikalkur, Unbefugter, defekt, Dreadlocks, Verunreinigung – und das sind die gängigsten. Wobei man hier schon erkennen kann, dass man die meisten davon problemlos hätte kindgerechter ausdrücken können.

Für Leseanfänger sicher nicht geeignet, auch nicht für fortgeschrittene Leseanfänger. Für begeisterte Leseratten allerdings eine willkommene Abwechslung.
3.4 Stars (3,4 / 5)