Nonnast/Göhlich: Wer hat Angst vorm schwarzen Gespenst

Xenophobie – die Angst vor Fremden, die schlummert tief in jedem von uns. Es ist eine ganz natürliche Angst, die auf die Urzeit zurückgeht und uns schützte. Dass wir Menschen heute bereits ein ganzes Stück weiter sein sollten als unsere Vorfahren, sollte eigentlich klar sein. Aber selbst bei uns setzt sie sich – gerade zur Zeit – wieder in den Vordergrund, die Angst. Und zaubert wilde Blüten.
Gespenstern geht es da nicht anders. Wenn eines schwarz statt weiß ist, dann muss es ein Dieb, ein Lügner und auf jeden Fall ein großer Schuft sein. Und sowieso schuld an allem. Selbst, wenn man es selbst war, denn so lässt sich ja prima ablenken. Dass das schwarze Gespenst zusätzlich stinkt, dass es alles kaputt macht und keinen Respekt vor der Natur hat, versteht sich da ja schon fast von selbst.

Irgendwann haben die Gespenster Marti und Luzi genug von dem Fiesling und wollen ihn zur Rede stellen. Doch was sie dann entdecken und was sich daraus entwickelt, ist für die beiden und ihre Freunde wirklich überraschend.

Dieses Buch ist sehr empfehlenswert, um Vorurteilen etwas entgegenzusetzen. So lernen die Kinder bereits von klein auf, dass anders nicht schlecht sein muss. Im Gegenteil.

Britta Nonnast/Susanne Göhlich: Der falsche Flaschengeist

Bibbi ist ein dauernd bibberndes Zittergespenst, personifizierte Angst und Unsicherheit sozusagen. Aber das hat sie jetzt satt, sie will auch endlich mal jemand sein. Mutig und bewundert. Also lässt sie sich von der Waldhexe Mandoline einreden, dass sie als Bibbixenia, der Flaschengeist, ihre Probleme lösen könnte. Doch eigentlich ist Mandoline nur darauf aus, die kleine Bibbi für ihre Zwecke auszunutzen. Die Wünsche, die Bibbi erfüllt, kosten sie eine Menge, Kraft, Freude und am Schluss fast ihre Freunde.

Die Geschichten rund um die kleine Geisterbande, die 10 kleinen Burggespenster, nehmen Fahrt auf. Und sie könnten sich auf alle Fälle zu einer Buchreihe entwickeln, die einen Wiedererkennungseffekt hat.

Nonnast/Göhlich: Kein Schatz für Zipfel

Der kleine Zipfel ist ein Gespenst und er träumt von Ruhm und Geld. Zwar versucht er es immer wieder mit redlicher Arbeit, aber so ganz schmeckt ihm das nicht. Das geht ihm alles zu langsam. Als er fast schon an dem Punkt angekommen ist, an dem er erkennt, dass Träume sich nicht immer so einfach verwirklichen lassen, bietet sich ihm eine geniale Chance. Die er ergreift, ohne auf seine Freunde oder auch nur seinen gesunden „Geisterverstand“ zu hören.

Mal abgesehen von dem seltsamen Namen, der bei der Zielgruppe immer wieder peinlich angehauchtes Gelächter hervorruft, ist Zipfel ein sehr sympathischer Charakter. Vorübergehend zwar etwas geldgeil, aber er kommt ja schnell auf den Boden der Tatsachen zurück und erkennt, was wirklich wichtig ist im Leben. Das Buch ist bereits der zweite Teil einer Reihe, die sich um eine kleine liebenswerte Gespensterbande mit Macken dreht und die sich sowohl für Jungs als auch für Mädchen im Grundschulalter gut eignet.

Die Autorin Britta Nonnast beginnt, sich einen Namen zu machen im Bereich der Kinderbuchliteratur. Unterstützt wird sie durch die niedlichen Zeichnungen der Illustratorin Susanne Göhlich, die ebenfalls bereits auf einiges an Erfahrung in diesem Bereich zurückblicken kann.