Thomas Springer/Alexandra Langenbeck: Onno & Ontje – Freunde sind das schönste Geschenk

Wenn es nach dem alten Fischer Onno ginge, dann zünden sie einfach an Weihnachten eine Kerze an, machen ein wenig Musik und das war’s denn. Seine Frau Olga sieht das ganz anders. Sie möchte einen schön geschmückten Baum in einem schön geschmückten Haus, ein Festmahl, viele Kerzen und Geschenke … so wie es sich eben für Weihnachten gehört. Am nächsten Morgen macht sie sich mit ihrem Boot auf den Weg, um einen Tannenbaum auf ihre Insel zu holen, während Onno und sein kleiner Freund, der Biber Ontje, schon einmal zuhause alles vorbereiten sollen. Doch Ontje hat Wichtigeres zu tun. Er lädt schon mal alle seine Freunde zu sich nach Hause ein, denn was ist Weihnachten ohne Besuch? Onno grummelt. Robben im Wohnzimmer, Möwen im Haus und der Seestern? Soll der etwa an den Weihnachtsbaum. Er hat ja gleich gewusst, dass das mit dem feierlichen Weihnachten eine Schnapsidee war. Als dann aber auch noch ein Schneesturm aufzieht und Olga nicht zurückkommt, müssen die beiden improvisieren. Onnos alte Hose wird zum Baumersatz, das Silberbesteck zum Schmuck – auch mit wenigen Mitteln gelingt es den beiden, Feierlichkeit aufkommen zu lassen. Olga allerdings ist immer noch nicht da und jetzt gehen die beiden sie suchen. Sie ist eingeschneit worden. Aber zum Glück haben die drei ja Freunde – und die dürfen dann später, als alle zusammen feiern, sogar am Baum hängen.

Die Geschichten der kleinen „Familie“ auf ihrer Insel sind nie ohne Hintergrund, geschickt gelingt es, den Kindern etwas beizubringen, was fürs Leben wichtig ist. Wobei die Quintessenz immer die Gleiche ist: Freundschaft ist das Salz in der Suppe des Lebens.

Springer/Derenbach: Onno & Ontje

Onno, ein alter Fischer, ist ein echter Eigenbrötler. Gerade mal seine Frau, die Olga, hält er einigermaßen in seiner Nähe aus. Und selbst von ihr braucht er oft tagelang Abstand auf dem Meer. Doch eines Tages wird Onno seekrank und kann nicht mehr seinem Beruf nachgehen. Olga muss zum Fischen. Was Onno gar nicht so schlecht findet, hat er doch so auch seine Ruhe. Die allerdings durch ein kleines angeschwemmtes Wesen empfindlich gestört wird. Es scheint eine Seerobbe oder so etwas zu sein, vermutet Onno und bringt das Tier auf eine Sandbank. Aber es kommt zurück. Also versucht er es erneut, und wieder kam das Tier zurück. Und auch das Schicksal schien nicht zu wollen, dass der kleine Otter, der er in Wahrheit ist, Onno wieder verlässt…

Diese Geschichte um den knorrigen alten Fischer und das treue kleine Wesen, das ihn um den Finger wickelt, ist putzig. Anders kann man nicht sagen. Der kleine Otter erinnert an Kinder. Die mit ihrer Art auch direkt in die Herzen anderer eindringen können.

Besonders schön und detailverliebt sind die Zeichnungen von Matthias Derenbach. Da könnte man stundenlang Einzelheiten betrachten. Ein Buch, das nicht nur den Kleinen, sondern auch den Großen Spaß macht und einen daran erinnert, dass man „allerdickste Freunde“ manchmal gerade dann findet, wenn man nicht danach sucht.
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