Silke Porath: Mutti muss mit

Ein bisschen unglaubwürdig ist sie ja schon, die Geschichte von der Geliebten, die diesen Mann so unbedingt will, dass sie seine Ehefrau aufklärt und statt hochkant rausgeschmissen zu werden, von dieser dazu eingeladen wird, mit der Schwiegermutter in spe in Urlaub zu fahren. Noch ein bisschen unglaubwürdiger ist, dass gerade diese eine Schwiegermutter das so sang- und klanglos mitmacht. Denn sie ist das, was man einen echten Besen nennt. Ein Schwiegermuttermonster, das zum Lachen höchstens in den Keller geht, das anderen sämtliche Freuden des Lebensversagt, weil es selbst keine Freude am Leben hat und das tyrannisiert. Doch all das macht Claudia gar nicht aus, will sie doch über diesen steinigen Weg das Herz ihres Geliebten komplett gewinnen. Das allerdings geht mega-schief.

Turbulenter als diese Geschichte könnte das Leben selbst nicht sein. Hier wird wirklich jedes Klischee bedient und selbst, wenn es beseitigt werden soll, wird es durch ein noch größeres ersetzt. Was wiederum aber für den einen oder anderen Leser, bzw. für die eine oder andere Leserin, denn die sind ganz eindeutig die angestrebte Zielgruppe, durchaus seinen Reiz haben könnte. Irgendwie hat das Buch was, man schüttelt zwar beim Lesen automatisch immer wieder den Kopf, bleibt aber trotzdem dran. Schließlich will man dann nämlich doch wissen, wie dieses obskure Experiment mit den vielen Nebenschleichwegen und -schauplätzen ausgeht.

Silke Porath, die Mitautorin von „Schokolade ist auch nur Gemüse“, hat wie in ihren anderen Büchern auch einen leichten Ton angeschlagen, dem Genre entsprechend arbeitet sie mit einfachen Sätzen und kleinen Sprachspielchen. Nett. Mehr aber auch nicht.
1.9 Stars (1,9 / 5)

Sophia Rauchberg: ausgehoppelt

Anna liebt ihren Chef Marc und geht davon aus, dass diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruht. Doch dem scheint nicht so zu sein. Statt ihr den langersehnten Heiratsantrag zu machen, schickt er sie in den Urlaub und das nicht ganz ohne Hintergedanken – er versucht, ihre Lorbeeren einzuheimsen und sie dafür aus dem Weg zu schaffen. Anna entscheidet sich für Österreich, sie will sich Marcs Familie mal genauer ansehen und gibt sich dort als dessen Assistentin aus. Nicht nur, dass das Land für sie ein Ort mit sieben Siegeln ist, es herrscht auch eine die ihr immer wieder Rätsel aufgibt. Doch nicht nur die Sprache ist rätselhaft, auch die Situation vor Ort ist verzwickt. Wer ist denn nun wer, und wer gehört zu wem, und welche Rolle spielt hier eigentlich Marc?

Dieses Buch fällt eindeutig unter die Kategorie unterste Schublade. Die Geschichte ist an den Haaren herbeigezogen, die Sprachwitze flach wie eine Flunder und die Ausdrucksweise der Autorin alles andere als sprachlich ansprechend. Da mag Sophia Rauchenberg, die in der Literaturwelt noch viele andere Namen hat, noch so viele gute Rezensionen bekommen haben, ein guter, humorvoller Roman sieht trotzdem anders aus.
0.8 Stars (0,8 / 5)