Dr. Dominic Walliman/Ben Newman: Professor Astrokatz – Universum ohne Grenzen

Dieses Buch ist alles andere als nur für Kinder geeignet. Auch Erwachsene können hier schon allein beim Vorlesen eine ganze Menge lernen und/oder wiederholen. Man erfährt, wie man das Echo des Urknalls noch heute per Radio einfachen kann, wie eine Rakete funktioniert oder wie die ersten Raketen vor 1000 Jahren in China aussahen. Doch auch, wenn es für kleine und große Klugscheißer die perfekte Infoquelle ist, so ist dieses Buch doch noch viel mehr: Ein Schatz reich an Entdeckungen, ein Buch, das man nicht am Stück liest, sondern in dem man immer wieder stöbert und immer wieder etwas Neues, Spannendes entdeckt.

All diejenigen also, die sich schon immer für Sonne, Mond und Sterne sowie die Geheimnisse des Universums interessiert haben, sind hier bei Professor Astrokatz genau richtig. Einzig nicht so schön, aber das ist letztendlich Geschmacksache, sind das unhandliche Format und das raue Papier.
3.9 Stars (3,9 / 5)

Ulrike Gerold: Willi will’s wissen – Wie kommen die Babys auf die Welt?

“Mama, kann man einen Mutterkuchen in der Bäckerei kaufen?“ Ähhh. Jetzt wird’s schwierig. Und da ist es auch nicht mehr mit einem Bilderbuch à la „Was macht das Baby in Mamas Bauch?“ getan – denn dass die Babys auf belegten Broten herumschwimmen klingt mit fünf nicht mehr wirklich glaubwürdig. Jetzt müssen die Einzelheiten besprochen werden und der Storch hat endgültig ausgesorgt.

Klar, zunächst mal versuche ich zu erklären. Möglichst nicht mit zu viel Worten, denn das führt erfahrungsgemäß selten zum Erfolg und trotzdem mit so viel Inhalt, dass mein Mädchen die Sache auch versteht. Aber Gott sei Dank gibt es ja fast für alles die passende Literatur. Und wie bei einigen anderen heiklen Themen auch, greif ich auf Willi zurück. Denn der will es mal wieder zum passenden Zeitpunkt wissen. „Wie kommen Babys auf die Welt“ beschäftigt sich in bewährter Weise super-ausführlich und interessant mit dem Thema Kinderkriegen. Und da kann auch ich als Doppelmama gleich noch was lernen. Dass es in China Bauchbemal-Wettbewerbe unter den zukünftigen Vätern gibt, dass man auch mit einem Trichter die Herztöne eines Babys hören kann oder dass und wie Delphine es schaffen, wochenlang nach der Geburt nicht zu schlafen und dabei – und das ist das Wichtige – trotzdem ausgeruht zu sein, hab ich nicht gewusst.

Und manches andere hätte ich nicht so gut erklären können. Viele Bilder inklusive Ultraschallaufnahmen, kleine Extra-Texte und ne Menge gut verpackte Informationen helfen mir ziemlich über den Nachmittag. Irgendwann hatte meine Tochter dann keine Zeit mehr für Erklärungen, der Teddy brauchte dringend einen Kaiserschnitt.
3.8 Stars (3,8 / 5)

Autorin des Buches ist die freiberufliche Journalistin Ulrike Gerold, die für das Jugendbuch „Irgendwo woanders“ mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis der Stadt Braunschweig ausgezeichnet wurde.

Heike Gätjen: Will will’s wissen – Die Frage nach dem Tod

Was Willi Weitzel überhaupt nicht leiden kann, sind Kerne im Kirschkuchen. Aber ansonsten scheint er tatsächlich alles zu mögen und sich für alles zu interessieren. Seine Sendung „Willi wills wissen“ sehen nicht nur die Kinder gerne, sondern auch die Erwachsenen. Und es kann wohl kaum einer behaupten, dass er dabei nicht doch noch das eine oder andere dazulernen würde. Herrn Weitzels neuestes Buchthema „Wie ist das mit dem Tod?“ ist zwar kein amüsantes, aber ein sehr interessantes.

Irgendwann kommt sie, die Frage nach dem Tod, nach dem wie, nach dem warum, nach dem danach. Und dann ist es gut, wenn man weiß, wie man an das „Wir sprechen da eigentlich nicht drüber“-Thema herangehen kann. Ganz natürlich nämlich. Ohne Tamtam und doch mit dem gewohnten Augenzwinkern nimmt sich Willi der Sache an. Er unterhält sich mit Menschen, die mit dem Tod arbeiten und leben, er geht der Frage nach, wie man in verschiedenen Kulturen mit der Endgültigkeit umgeht, warum eine Beerdigung wichtig und auch manchmal lustig ist und er versucht zu erklären, wie sich Trauer anfühlt.

Für Kinder unter acht Jahren ist das Buch noch nicht geeignet, für Eltern von Kindern unter acht Jahren allerdings schon. Man kann sich Anregungen holen und die erhaltenen Informationen für kleinere Kinder altersgemäß darstellen.
4.8 Stars (4,8 / 5)

Birgit Fuchs/Manfred Tophoven: Erstes Englisch mit Billy Malone

Bereits im Kindergarten, spätestens aber in der Grundschule eine Fremdsprache zu Lernen, ist heute absolut üblich. Mehr als ein Drittel aller Kinder Lernen Englisch. Spielerisch soll so schon den Kleinsten ein Gefühl für andere Sprachen vermittelt werden. Der Klang, erste Wörter, erste Standardsätze und vor allem die Freude am Lernen und Entdecken stehen im Vordergrund. Es gibt seit einiger Zeit eine Menge Lektüre dazu auf dem Markt, besonders gelungen ist aber „Das Bildwörterbuch – erstes Englisch mit Billy Malone“ vom Tessloff-Verlag in Nürnberg.

Der zehnjährige Billy und seine ganze Familie führen durch den Bildband, in dem einzelne Situationen wie zum Beispiel im Schwimmbad genauso beschrieben sind wie bestimmte Wortgruppen. Übersichtlich, hübsch gezeichnet und leicht verständlich kann man dem Kind so die Übersetzung der jeweiligen Begriffe nahe bringen und eventuell sogar selbst sein Englisch etwas auffrischen. Wer kennt schon aus dem Stegreif die Übersetzung von „Meerschweinchen“ oder „Geisterbahn“, hm?

Unaufdringlich und ohne das Gefühl eines Schulwörterbuchs zu vermitteln, werden Verben und kurze Sätze, Jahreszeiten und Berufe behandelt. In diesem Bildwörterbuch, in dem über 800 Wörter aus 26 Themenbereichen vorkommen, gibt es immer etwas zu Entdecken. Es macht den Kindern und nicht nur denen richtig Spaß, darin herumzustöbern und Neues dazu zu Lernen!

Begleitend hierzu bietet der Tessloff-Verlag Übungshefte an, mit denen man sein erworbenes Wissen durch einfaches Training festigen kann. die Übungen regen zum selbstständig arbeiten an, sie sind anspruchsvoll aber nicht zu schwierig und für die Selbstkontrolle gibt es auf der letzten Seite die Auflösung aller Aufgaben. Je nach Interessensgebiet werden verschiedene Lernhefte angeboten, in denen dann wiederum mehrere Themengebiete abgehandelt werden. So findet man zum Beispiel in „Billy at the zoo“ nicht nur die Namen der Zootiere, sondern auch kleine Geschichten, in denen die Höflichkeitsformen behandelt werden, die Uhrzeit und das Thema Einkaufen. Wer in der Aussprache unsicher und der Lautschrift (noch) nicht mächtig ist, der hat die Möglichkeit, sich im Internet unter www.tessloff.com die korrekte Aussprache anzuhören.
3.4 Stars (3,4 / 5)

Martin Zeuch: Bionik

Viele Dinge, die der Mensch erfunden hat, hat er eigentlich gar nicht erfunden. Er hat sie sich abgeguckt und zwar bei der Natur. Bionik nennt sich die Wissenschaft, die bei natürlichen Vorbildern nach Lösungen für technische Probleme sucht. Der Biologe Martin Zeuch erklärt in diesem neuesten „Was ist was“-Band, wie man sich den Ideenreichtum der Natur zu nutze macht.

Der Botaniker Raoul Francé sieht sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Begründer einer neuen Wissenschaft, der Biotechnik, die heute Bionik genannt wird. Er erfand unter anderem den Salzstreuer und zwar nach dem Vorbild der Samenkapsel einer Mohnpflanze. Fassadenfarbe, die sich wie eine Lotusblüte selbst reinigt, Roboter, deren Gang der Stabheuschrecke abgeschaut ist und Schwimmanzüge, die wie die Haut eines Hais aufgebaut sind – die Natur hat oft optimale Lösungen gefunden, um sich der Umgebung anzupassen. In der Bionik werden die beobachteten Vorgänge auf anderes übertragen. Letztendlich genau nach demselben Prinzip, nach dem die ersten Fluggeräte gebaut wurden – Imitation. Heute sieht man immer genauer hin und verfügt über Utersuchungsmethoden, die die Geheimnisse von Tieren und Pflanzen deutlich offen legen.

Anschaulich, kindgerecht und gewohnt übersichtlich verschafft auch Band Nr. 122 aus dieser bekannten Reihe einen guten Einblick ins Thema. Seit 45 Jahren sind die „Was ist was“-Bücher der Inbegriff der Wissensvermittlung. In den Themenbänden mit Titeln wie „Unsere Erde“, „Licht und Farbe“, „Die Zeit“ oder „Der Regenwald“ werden alle offenen Fragen zu beinahe jedem Thema ausführlich beantwortet. „Was ist was“ bietet gerade für diejenigen das Richtige, die sich etwas genauer mit einer Sache auseinandersetzen wollen. Aber auch als Anregung oder sogar als Hintergrundwissen für uns Erwachsene eignen sich diese Bücher optimal. Es macht immer wieder Spaß, darin herumzublättern und Neues zu entdecken und damit auch wieder in der Lage zu sein, Neues zu erklären.

Im Jubiläumsjahr 2006 werden alle Titel aktualisiert, zweimal jährlich erscheint ein neuer Band.
3.8 Stars (3,8 / 5)