Swoboda/Glitz: Prinz Franz total Papa

Papas machen alles ein bisschen anders als gewohnt. Aber das ist in der Regel nicht schlechter: Als Ziegenbock Franz nach einem langen Tag nach Hause kommt, möchte er eigentlich nur noch das, was alle nach einem langen Arbeitstag wollen: ausruhen – lesen – Stille. Aber seine Frau fühlt sich nicht wohl, hat Rücken und so drückt sie ihm die gesamte Kinderschar aufs Auge und verzieht sich mit den Worten „Das schaffst Du schon!“ auf’s Sofa. Also zieht er los und natürlich dauert es nicht lange, bis die Kinder anfangen zu jammern: Eines möchte getragen werden, ein anderes muss mal – das übliche Programm eben. Noch nimmt es Papa Franz gelassen, als dann die Lämmer aber nicht mehr vollzählig sind, wird er nervös …
Letztendlich gelingt es dem Bock seine Lämmerschar heil und gut gelaunt nach Hause zu bringen. Und auch Gerda ist wieder ganz entspannt … so ein paar Stunden ohne die Kinder lassen einen schnell merken, dass man die Stille, die man sich sonst so herbeisehnt, gar nicht allzu lange braucht.
Bilderbuchliebhaber kennen Prinz Franz bereits seit vielen Jahren und auch dieses Bilderbuch aus dem Hause Thienemann ist gelungen. Am lustigsten ist es, wenn man es einen Papa nach einem langen Tag vorlesen lässt und dabei sein Gesicht beobachtet.
Das Einzige, was ein bisschen Punktabzug gibt, ist die Sprache. Das Gereime hätte es hier nicht gebraucht, die Geschichte und vor allem die Bilder verlieren dadurch ein bisschen.
2.5 Stars (2,5 / 5)

Carola Holland/Angelika Glitz: Am liebsten bin ich Gustav

Gustav ist ein kleiner Hund. Zumindest dachte er das, bis die Kühe der Ansicht waren, wer so schöne schwarze Flecken auf weißem Fell habe, der könne nur eine Kuh sein….

Das verwirrt Gustav. Und auch sein Freund, der eingebildete Großmaulfrosch, ist ihm nicht wirklich eine Hilfe bei der Identitätsfindung. Na gut, denkt Gustav, und verbringt von nun an seine Tage auf der Weide. Nur blöd, dass er von dem vielen Gras dauernd rülpsen muss. Und als dann der Wolf kommt und ihn für seinesgleichen erklärt, da blickt der kleine Gustav gar nicht mehr durch.

Dieses Bilderbuch, das in Kooperation mit der Eltern-Zeitschrift entstanden ist, ist ein besonders schönes Exemplar zum Thema Selbstfindung. und gut geeignet für die Erkenntnis, dass man besten man selbst ist, um sich in seiner Haut so richtig wohl zu fühlen.
3.4 Stars (3,4 / 5)

Angelika Glitz/Imke Sönnichsen: Der tapfere Toni

Toni und Papa machen einen echten ‚Männertag‘. Toni würde ja lieber den ganzen Tag lang Fußball spielen, aber Papa hat da etwas anderes vor. Er will mit Toni das Bergungeheuer besuchen.

Also machen die beiden sich auf den Weg einen ganz hohen Berg hinauf. Bald schon kann Toni nicht mehr und auch bei der Aussicht auf Ungeheuer ist ihm nicht ganz wohl. Aber Papa will, dass er ein tapferer Junge ist und so macht Toni eben mit. Bis sie tatsächlich dem Bergungeheuer begegnen und jetzt Papa derjenige ist, der Angst hat….

Ein schönes Bilderbuch zum Thema Mut und wie einfach es ist, von anderen zu fordern, sie sollen tapfer sein. Vor allem, wenn sie viel kleiner sind als wir und uns ihre Angst vielleicht manchmal lächerlich erscheint. Dabei sind wir selbst nicht besser, auch die Erwachsenen verlieren mal den Mut und dann ist es gut, wenn sie das auch zugeben können. Sprachlich besonders hervorzuheben ist die durch das Buch wunderbar gegebene Möglichkeit, mit dem Kind anhand der detailreichen Bilder feste Ausdrucksweisen wie „die Beine baumeln lassen“ üben zu können.
4.5 Stars (4,5 / 5)