Corinna Leibig, Hans Hopf: Bin ich richtig?

Die Pubertät mit ihren Pubertieren, die angeblich in vermüllten Zimmerhöhlen vor sich hin mutieren ist doch sehr weit hergeholt. Viele Eltern sehen sie als Schreckgespenst, das sie bekämpfen müssen und dabei ist es nur eine Lebensphase wie viele andere auch. Und wie die meisten Lebensphasen ist auch die Pubertät mit vielen verschiedenen Formen der Trennung verbunden. Mit dem richtigen Blick darauf wird aus einem Schreckgespenst eine spannende Zeit – für die Eltern wie für die Kinder. Eine Zeit, die am Ende, wenn es gut läuft, dazu führt, dass man ein erwachsenes Gegenüber hat, das man respektieren kann – auch dann, wenn es nicht den Weg geht, den man vielleicht selbst so viele Jahre für das Kind vorgesehen hatte.
Aber natürlich kommen während dieser Phase bei den Jugendlichen viele Unsicherheiten auf. Fragen, die man sich nicht zu stellen traut, die einen aber umtreiben. Hier setzt dieses Buch an. Mit auf die Jugendlichen zugeschnittenem Layout – an manchen Stellen wirkt es wie das wirre Tagebuch von jemandem, der grad so gar nicht mit sich im Reinen ist und das dürfte auch der Zweck sein – werden kurz und knapp Fragen beantwortet.
Ein Buch, das in seiner Machart sicher nicht jedermanns Sache ist, das aber durchaus seine Zielgruppe finden könnte. Wobei Erwachsene hier sehr aufpassen sollten, dass sie nicht anbiedernd wirken, denn Teenager haben einen Sinn dafür, wer es ernst mit ihnen meint und wer nur so tut.

Corinna Leibig: Der kleine Bauchweh

Kleine Kinder haben häufig Bauchweh und nur selten steckt wirklich der Bauch an sich dahinter. Stattdessen muss das große Ganze betrachten. Im Bauch und zwar im – wie die Yogabesteigerten so schön sagen – Sonnengeflecht treffen sich sehr viele Nerven und gehen einem Kind aus irgendeinem Grund die Nerven durch, dann bekommt es Bauchweh. So wie der kleine Bauchweh – die Hauptperson dieses Buches, das sich für alle Kinder eignet, auch für therapeutische Zwecke.
Was könnte hinter dem Bauchweh liegen, fragt sich das kleine blaue Wesen. Ist er verliebt? Hat er einen Magen-Darm-Virus? Waren es zu viele Runden in der Achterbahn? Hat es gestern zu viel gegessen und liegt ihm das jetzt im Magen. Oder liegt ihm etwas anderes im Magen? Wut? Angst? Ärger?
Gott sei dank gibt es ja den großen Bauchweh, der kennt sich da aus. Und verordnet erst einmal eine Kuschelrunde ….

Typisch für Bücher dieser Art, aber eben auch sehr hilfreich für Eltern und Erzieher sind die Anmerkungen der Autorin am Ende des Buches. Wobei die Kommunikationsdesignerin, die Kinder in herausfordernden Lebenssituationen mit ihrem Projekt „kreativ macht stark!“ unterstützt, nichts schönredet, sondern stattdessen Tipps für schwierige Situationen gibt – schließlich ist auch ein Kinderleben nicht immer nur ein Zuckerschlecken.