Saskia Jungnickel: Eine Reise ins Leben

– oder wie ich lernte, die Angst vor dem Tod zu überwinden.

Vieles versteht man erst, wenn man es sich erklären kann. Also macht sich die Autorin auf, Antworten zu finden, die ihr das Phänomen Tod erklären. Denn genau vor dem hat sie eine Riesenangst, eine dumpfe, dunkle Furcht, der sie sich mit diesem Buch stellen will.

Der Tod kommt, wann er will. So wie beim Bruder der Autorin, der noch jung einfach nachts im Schlaf verstarb. Manchmal kommt er auch, weil er gerufen wird. So wie beim Vater der Autorin, der sich selbst erschossen hat. Erlebnisse, die zweifelsohne enorm prägend sind.

Sich dem Tabuthema zu nähern, ist an sich schon mutig. Wer will das lesen? Wo wir doch alle tagtäglich damit beschäftigt sind, es von uns zu weisen. Doch, wenn man sich einlässt auf dieses Abenteuer, dann gibt es einem eine ganze Menge zurück. „Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte“ (Heinrich Heine) oder „Man könnte viele Beispiele für unsinnige Ausgaben nennen, aber keines ist treffender als die Errichtung einer Friedhofsmauer. Die, die drinnen sind, können sowieso nicht hinaus und die, die draußen sind, wollen nicht hinein.“ (Mark Twain) – es gibt viele Sichtweisen auf den Tod und viele Arten damit umzugehen.

Saskia Jungnikl ist Journalistin, schreibt unter anderem für die Österreichseiten der „Zeit“. Und journalistisch ist auch ihre Herangehensweise an das Thema. Sie recherchiert und folgt den Spuren, die sich auftun. Sammelt Eindrücke, Momente und Weisheiten und präsentiert ihren Lesern dieses Puzzle wie zum Beweis, das der Tod in ihrem Leben jetzt den Schrecken verloren hat.

David Levithan: Letztendlich sind wir dem Universum egal

A ist eine reisende Seele. Jeden Morgen wacht er in einem anderen Körper auf, immer seinem Alter entsprechend, immer im gleichen regionalen Umfeld. Er hat sich in sein Schicksal gefügt, hinterfragt es nicht wirklich, findet es manchmal schade, dass er nicht bleiben kann, meistens ist es ihm egal. Neuer Morgen, neue Persönlichkeit. A hat sich entschieden, das Leben derjenigen, die er „bereist“, nicht wirklich zu beeinflussen, einfach einzutauchen und möglichst wenig aufzufallen. Das geht bis zu dem Tag, als er als Justin wieder aufwacht und dessen wichtigste Erinnerungen abruft. Der unsensible Junge hat eine ganz zauberhafte Freundin und zum ersten Mal gelingt es A nicht, sich zurückzunehmen. Er verbringt – als Justin – den Tag so, wie er ihn mit Rhiannon verbracht hätte. Was zur Folge hat, dass sie spürt, dass hier etwas nicht stimmt. A hat sich verliebt und lässt keine Gelegenheit aus, Rhiannon wiederzusehen. In allen möglichen Gestalten. Sie beginnt, ihn zu erkennen. Diese Liebesgeschichte ist der eine Strang der Erzählung. Nathan, ein von A „besessener“ Junge, der glaubt, der Teufel wäre in ihn gefahren, der andere. Und beide werden vom Autor sehr einfühlsam und ohne große Tragik zusammengeführt.

Man kann nicht anders, als beim Lesen immer wieder innezuhalten und sich zu fragen, was man selbst tun würde. Als A, als Rhiannon, aber auch als Nathan. Und man muss sich selbst die Frage stellen, wie man mit einer solchen Situation umgehen würde, ob man wirklich die Größe hätte, die A beweist…

„Letztendlich sind wir dem Universum egal“ ist ein ganz wunderbares Jugendbuch über Identität, Persönlichkeitsentwicklung und das Ausdrücken von Gefühlen. Eines, das absolut zu Recht Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreise 2015, Kategorie Jugendjury ist!

Die Geschichte ist übrigens aus As Sicht geschrieben, doch man kann sie auch aus Rhiannons Sicht lesen. „Letztendlich geht es nur um dich“ heißt die Fortsetzung, die eine solche eigentlich gar nicht ist. Denn etwas Neues wird der Leser nicht erfahren. Nur eine andere Sichtweise. Aber das haben wir ja von A gelernt, das ist auch schon eine ganze Menge wert.
5.0 Stars (5,0 / 5)

Duden für die Allerkleinsten

Gerade richtige Leseratten würden am liebsten schon den Allerkleinsten etwas vorlesen. Kann man gerne, zum Beispiel in Kombination mit den größeren Geschwistern, wird aber natürlich noch nicht verstanden. Aber tatsächlich gibt es bereits Bücher für Babys, die von diesen gerne angenommen werden. Solche nämlich, die ihnen helfen, die Welt zu benennen. Und zu begreifen. Nicht zuletzt deswegen sind die Bücher, die von Duden kommen, aus einem völlig ungefährlichen Material, das ruhig so richtig durchgekaut werden darf. Besonders interessant sind aktuell folgende Varianten:

Hallo Welt – Babys Welt in Babys Farben, geeignet für Kinder ab ca. 4 Monate. Hier wird, auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig nur mit kräftigen Farben und vor allem sehr klaren Formen gearbeitet, abgestimmt auf das, was man bisher über die Sehgewohnheiten von Babys vermutet. Für uns Erwachsene etwas gewöhnungsbedürftig, von den Kleinen aber gut angenommen.

Etwas erwachsenenfreundlicher sind die „Kennst du das?“-Bücher: Sie arbeiten mit Fotos und Themengebieten und es macht einen Riesenspaß sie immer wieder mit dem Kind anzusehen und sein begeistertes „Da! Das da!“ zu genießen. Und auf den Tag zu warten, auf den aus dem „Da“ ein Begriff wird. Besonders schön hier ist der integrierte Greifring. Zum Festhalten, aber auch zum Festmachen am Kinderwagen. Gekennzeichnet ist das Buch ab 12 Monaten, aber auch viel kleinere Kinder haben schon ihre Freude daran.

Ab einem, eineinhalb Jahren kann man dann bereits mit Büchern wie „Kennst du schon die Farben?“ arbeiten, bei dem man Klappen öffnen und ein bisschen herumziehen kann…