Karen Young/Norvile Dovidonyte: Hey, du bist großartig

Angst ist nichts für Feiglinge und wenn man sie ganz genau betrachtet, ist es eigentlich die großartige Reaktion eines besonders fürsorglichen Gehirns. Das sich durch die richtige Atemtechnik auch ganz einfach wieder beruhigen lässt. In diesem Bilderbuch geht es der Angst an den Kragen: Sie wird erklärt und zwar so, dass man es auch verstehen kann. Die Vorgänge im Körper, die durch Furcht entstehen, bekommen so einen Namen und verlieren schon allein dadurch etwas von ihrem Schrecken. Allerdings ist es kein Buch, das man einem Kind einfach in die Hand drücken kann – stattdessen braucht es Zeit, um es gemeinsam durchzugehen und am besten am Schluss auch die eine oder andere angehängte Achtsamkeitsübung zu machen. Die Autorin ist Psychologin und bringt auf ihrer Website www.heysigmund.com ihr Fachgebiet äußerst anschaulich und verständlich rüber – allerdings nur auf Englisch, denn sie lebt in Australien.

Yvonne de Bark: Wirke wie du willst!

[aartikel]3842642067:left[/aartikel]Yvonne de Bark ist wieder bei den Erwachsenen angekommen. Schade zum einen, denn ihre kreativen Bücher für den Umgang mit Kindern waren immer äußerst lesenswert und voller neuer Ideen. Zum anderen aber auch interessant für die, die zum Beispiel wieder ins Berufsleben einsteigen möchten oder anderweitig an ihrer Außenwirkung arbeiten wollen. Denn dieses Buch zeigt – wie von der Autorin gewohnt und bei diesem Thema auch angemessen – angereichert mit vielen praktischen Bildern, wie man seine Wirkung auf andere mit nur wenigen Schritten verändern kann. Im wahrsten Sinne des Wortes: Gehen Sie mal auf jemanden, der Ihnen Raum nimmt, noch einen Schritt zu – er wird zurückweichen, wir haben es ausprobiert!
Natürlich hat Yvonne de Bark hier kein Rad neu erfunden und Samy Molcho hat uns bereits vor Jahrzehnten nichts anderes verraten als sie heute, aber die Machart ist modern und ansprechend. Dass die Autorin Schauspielerin ist, kommt ihr und damit auch den Lesern natürlich zugute. Genau wie die Übungen, die man auf ihrer Website parallel zur Lektüre des Buches durchführen kann.
Der E-Book-Preis ist übrigens relativ hoch, aber das ist sowieso ein Buch, das man nicht am Stück irgendwo im Zug liest oder mit dem auf dem Weg zur Arbeit gesehen werden will, sondern das man sich zuhause immer mal wieder zur Hand nimmt. Und macht somit in Papierform deutlich mehr Sinn.

Sabine Büchner/Robert Munsch: Die Prinzessin in der Tüte

[aartikel]3473446386:left[/aartikel]Prinzessin Lissy hat alles, was man sich nur wünschen kann. Ein tolles Schloss, die schönsten Kleider und einen attraktiven Verlobten. Doch dann kommt ein böser Drache, zerstört ihr Schloss, verbrennt ihre Klamotten und reißt sich auch noch Prinz Ronald unter die Nase. Doch das lässt sich Lissy nicht einfach so gefallen: Sie zieht sich eine Tüte über den unbedeckten Körper und zieht los, um ihren Prinzen zu retten. Auf der Spur der Verwüstung folgt Lissy dem Ungetüm bis zu seiner Höhle und trickst es dann geschickt aus. Doch was ist der Dank: Der oberflächliche Herr Prinz mokiert sich über ihr Aussehen – und bekommt dafür seine Quittung.

Ein goldiges Bilderbuch über Oberflächlichkeiten und Eitelkeiten, über selbstbewusste Frauen und eigene Entscheidungen, dessen Geschichte man durchaus noch hätte ein bisschen mehr ausschmücken hätte dürfen. Da wäre noch mehr drin gewesen an Robert Munschs typischem Wortwitz. Die kleine Kritik geht allerdings nur an den Bestsellerautor, die Zeichnungen von Sabine Büchner sind wirklich zuckersüß.
4.3 Stars (4,3 / 5)