„Alles über Roboter“

Wieso–weshalb–warum: Das sind Bücher, die sich zwar nicht zum eigentlichen Lesen eignen, dafür umso mehr zum Stöbern, zum Immer-wieder-Drinherumlesen und durch die zahlreich platzierten Info-Klappen auch zum spielerischen Lernen. Und somit auch Bücher, die selbst besonders lesefaule Grundschulkids animieren, sie mal in die Hand zu nehmen, wenn das Thema passt. In diesem Band geht es um Roboter. Wo in unserem Alltag verstecken sie sich bereits schon, wie sind sie aufgebaut, was können sie, wo sind sie uns überlegen und vor allem warum? Man erfährt, wieso Roboter ins Weltall fliegen und was sie dort machen, wie es ihnen gelingt, zu musizieren und wie sie heißen, wenn sie dem menschlichen Körper genau nachempfunden sind. Was leider nicht behandelt wird, ist die Frage, was sich daraus in anderen, zum Beispiel asiatischen Ländern, bereits entwickelt hat und was sich vor allem daraus noch entwickeln könnte. Nicht nur im positiven Sinne. Aber das ist vielleicht auch zu viel verlangt für ein Buch, dessen Zielgruppe sich im Grundschulbereich ansiedelt. Aber nur vielleicht. Denn vielleicht sollte man auch früh genug damit anfangen, Kinder mit dem, was sie definitiv später erwarten wird, vertraut zu machen.

Geeignet für Kinder ab 6 Jahren

Ulrich Hoffmann: Konzentrieren ist ja ganz leicht

[aartikel]342667534X:left[/aartikel]Das Kind hat bestimmt ADHS – diesen Satz kann man seit ein paar Jahren dauernd hören. Bevorzugt im Zusammenhang mit lebendigen Jungs, denen das stundenlange Stillsitzen von Natur aus schwerfällt und die einfach nicht dafür gemacht sind, Ausmalbildchen zu gestalten. Eine Entwicklung, die bedenklich ist.

Trotzdem ist es nicht zu leugnen, dass viele Kinder unter Konzentrationsschwierigkeiten leiden. Woran das liegt, dafür kann es viele Gründe geben. Ein hektischer viel zu vollgepackter Alltag, in dem kein Raum bleibt für ruhiges Ins-Spiel-Versinken kann einer der Gründe sein. Denn es braucht Ruheinseln,um immer wieder von der Anspannung in die Entspannung zu kommen. Wenn allerdings wir Erwachsenen das auch nicht schaffen, wie soll es dann den Kindern gelingen?

Da kommt dieses kleine Büchlein, das sich mit Meditationen für Kinder im Grundschulalter beschäftigt, gerade recht. Mit der CD, die von Wissen-macht-ah-Moderator Ralph Caspers besprochen ist. Drei bis vier Minuten, Vorkenntnisse sind nicht nötig – nur wiederholen ist wichtig. Einfach mal ausprobieren und unbedingt mitmachen. Es lohnt sich!

Aus der Reihe noch erschienen: „Keine Angst vor niemand“ und „Einschlafen ist gar nicht schlimm“.

Jens Steiner: Die Bratwurstzipfel-Detektive

[aartikel]3473408174:left[/aartikel]Eines gleich vorweg: Es ist das Kinderbuch-Debüt des Autors und es ist super. Die Sprache ist perfekt für die Zielgruppe, die Geschichte spannend, ohne dem kleinen Leser den Schlaf zu rauben und die Aufmachung genau richtig. Aber worum geht es eigentlich? Es geht um Clemens, seine Freundschaft zu Leo, es geht um die komische Olivia und einen alten Mann, der extrem unheimlich wirkt und allen ein wenig Angst einjagt. Als Clemens eines schönen Tages einen alten Plan findet, überschlagen sich die Ereignisse. Und fast wäre dabei eine wunderbare Jungs-Freundschaft kaputtgegangen. Aber nur fast, denn am Ende geht nicht ein Freund verloren, am Ende kommen neue hinzu.

Die Aufmachung des Buches lässt darauf schließen, dass weitere geplant sind. Die frischen Fans der Bratwurstzipfel-Detektive würde es freuen.

Britta Sabbag: Fritzi Klitschmüller

[aartikel]3522505409:left[/aartikel][aartikel]3867423512:left[/aartikel]
Fritzi hat es gerade nicht einfach. Ihre beste Freundin ist weggezogen. Der Geburtstag steht vor der Tür und Mama muss auf Kur. Papa ist dauerhaft schlecht gelaunt, weil in das Erker-Haus, das er kaufen wollte, nun andere einziehen und es so für ihn zum Ärger-Haus geworden ist und weil er seine anstrengende Schwester um Hilfe fragen muss. Zu allem Übel glauben die Eltern auch noch, sie sei zu klein für ein Skateboard. Stattdessen bekommt sie ein weißes Spitzenkleid, das sie erst mal mit einem Säbel ihres Bruders etwas aufhübscht. In diesem Outfit öffnet sie die Tür, als der neue Nachbarsjunge sich vorstellen will – und auch, wenn sich Fritzi zunächst sträubt, die beiden werden Freunde und machen die Sommerferien zum Skateboardbeschaffungsabenteuer.
Britta Sabbag ist bekannt für leichte Literatur, die sich um Liebe und Freundschaft dreht. Bei ihren Kinderbüchern geht sie tiefer, allerdings ohne die Leichtigkeit zu verlieren. Fritzi Klitschmüller wirkt ein bisschen wie eine moderne Pippi Langstrumpf. Eins von den Mädchen, die zwar auf der einen Seite gerne und gewieft Mädchen sind, auf der anderen Seite sich aber auch nicht unterbuttern lassen. Sie und Thies nehmen das Leben trotz seiner Widrigkeiten leicht, werden spielend mit der ätzend petzenden Cousine fertig. Die Nachbarschaft wird schnell mal aufgemischt – mit durchwegs positiven Ergebnissen.
Besonders schön ist auch die Vertonung durch die deutsche Schauspielerin Birte Schnöink, die mit ihrer rauen Stimme Fritzi genau den Charakter einhaucht, den man beim Lesen erwartet. Die CD ist leider etwas kürzer als das Buch, hat aber trotzdem eine Dauer von rund eineinhalb Stunden, von denen keine Minute langweilig wird. Optimal auch für lange Autofahrten mit Grundschulkindern – denn das ist eine Geschichte, die auch wir Eltern und sogar große Geschwister gerne hören.
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