Daniel Fehr/Lotte Bräuning: früh los

Jon darf mit Opa einen Ausflug machen. Sie wollen auf den großen Berg, den Opa vor vielen, vielen Jahren schon einmal bezwungen hat. Der Weg dahin ist spannend, der alte Mann und der kleine Junge entdecken überall Faszinierendes, sie lassen Steine über den Gebirgssee springen, beobachten Waldmäuse und machen immer wieder Rast. Und irgendwann beschließen sie umzudrehen.

So einen Opa wünscht sich jedes Kind. Einen mit Zeit. Einen mit Geduld. Und einen, der in der Lage ist, die richtigen Entscheidungen im richtigen Augenblick zu treffen. Ein sehr süßes Bilderbuch, das mit wenig Worten viel ausdrückt.

Paul Maar/Helga Bansch: Greta und die magischen Steine

[aartikel]3219116957:left[/aartikel]Als sie klein war, hat Greta noch oft nach dem Vater gefragt. Konnte nicht glauben, dass er nicht mehr zu ihr zurück käme. Als sie älter wurde, nahm sie es hin, dass er wohl sein Leben gelassen hat auf dem Weg zum erhofften Reichtum als Matrose. Die Mutter kämpft mit dem Alltag, musste ihre Tiere verkaufen und lebt nun mit der Tochter von einem kleinen Garten und einer Kuh – mehr schlecht als recht. Eine durstige Bettlerin weist sie trotzdem nicht ab. Und auch ihre Tochter hat ein großes Herz und wie so oft, ist die Bettlerin so gar nicht das, was sie zu sein scheint. Und sie sagt Greta einen wichtigen Satz: „Wenn du ihn nicht suchst, wird er nicht kommen“ – also beginnt das Mädchen zu suchen, geht, nur begleitet von ihrem treuen Hund Karo, den weiten Weg zum Meer und lässt sich dort auf die Magie ein, die ihr begegnet….

Ein Buch, das man so schnell nicht wieder vergisst. Das seine Spuren in uns hinterlässt und zum Nachdenken anregt. Oder zum Hoffen. Oder beides.
Der Bamberger Autor, den man vor allem durch das Sams kennt, geht hier einen ganz anderen Weg. Tiefgründig und mit Zeichnungen unterlegt, die die Stimmung des Textes perfekt unterstreichen. Die nicht nur das Kind einladen zu verweilen und Details zu betrachten.
4.5 Stars (4,5 / 5)

Géraldine Elschner/Antoine Guilloppé: Wie ein Wolf

[aartikel]3865662609:left[/aartikel]„Um den Hals ein Band. Am Band eine Kette. An der Kette ein Pfahl, tief im Beton versenkt.“ Dieser Hund lebt wirklich wie ein Hund. Keiner traute sich zu ihm. War er doch wie ein Wolf. Dabei wollte er doch nichts anderes als über die Felder zu springen und eine freundliche Hand auf seinem Fell zu spüren. Doch dann kam er ins Tierheim und dort wurde es sogar noch schlimmer. Jetzt kam nicht einmal mehr das Tageslicht zu ihm. Alle hatten Angst vor dem vermeintlichen bösen Wolf. Alle, bis auf einen…

Diese Geschichte rührt einen ganz tief im Herzen. Die Bilder erinnern fast ein bisschen an einen Scherenschnitt. Sie sind klar und doch verwirrend in ihrer Art, in ihrem Perspektiven- und Größenwechsel. Ein typisches Minedition-Buch, nicht Mainstream, sondern etwas ganz Besonderes. Gewidmet ist es dem Unbekannten, der jeden Morgen so heulte.
5.0 Stars (5,0 / 5)