Yoko Maruyama: Little Santa – der kleine Weihnachtsmann

Alles hat seine Vor- und seine Nachteile. Ist man der Sohn des Weihnachtsmannes, dann hat dieser ziemlich viel Zeit für seinen Nachwuchs. An Weihnachten aber ist der Papa dann nie da. Dieses Mal soll es anders sein, wünscht sich der Sohn des Weihnachtsmannes. Aber wie das mit dem Wünschen so ist: Man sollte vorsichtig sein, was man sich wünscht! Denn prompt verletzt sich der Weihnachtsmann am Fuß. Was zwar bedeutet, dass er da sein wird am 24. Was aber auch bedeutet, dass die Kinder dieser Welt leer ausgehen werden. Das kann nicht sein, denkt sich der Sohn des Weihnachtsmannes und nimmt die Sache selbst in die Hand. Bis er plötzlich vor einem Weihnachtswunsch steht, der ihm unerfüllbar erscheint …

Minedition ist bekannt für seine Bilderbücher, die zum Nachdenken anregen. Und da passt dieses Bilderbuch ganz wunderbar hinein. Seine Zeichnungen bestechen den Leser bzw. Betrachter durch ihre Details. Besonders gelungen, das Verstecken des Weihnachtsmann-Gesichts, das erst auf den zweiten oder dritten Blick auffällt. Ein Buch, das sich auch gut eignet für Erwachsene, die zu notorischer Unzufriedenheit neigen und mal einen kleinen Schubser zum Aufwachen brauchen.

Nicola O’Byrne: Nutze deine Fantasie – aber pass auf, was du dir wünscht!

Man kennt das ja vom Universum – da wünscht man sich etwas von ganzem Herzen, tritt es dann ein, hätte man es eigentlich doch lieber anders gewollt. Beim Wünschen sollte man sich immer ganz besonders gut überlegen, wie man es denn gerne hätte. Das muss auch der kleine Hase erfahren, dem gerade so langweilig war und der ausgerechnet den Wolf trifft, der ihm natüüüürlich sofort und gerne helfen möchte. Ganz raffiniert bringt er den Hasen dazu, sich mithilfe seiner Fantasie in die Falle zu begeben. Fast, denn im letzten Moment fällt diesem ein, dass er doch selbst der Held seiner eigenen Geschichte ist und sich von keinem dahergelaufenen Wolf vorschreiben lassen muss, zu was er seine Wünsche und seine Fantasie nutzt.

Endlich einmal wieder ein Bilderbuch, das sich traut, den Trampelpfad der Eintönigkeit zu verlassen. Und das ein Thema angeht, das man so nicht oft findet und dessen Vermittlung doch so wichtig ist. Schließlich ist es gut, wenn man schon als Kind lernt, dass man diejenigen, die einem Geist gehen, durchaus auf den Mond schießen kann. Und wenn es nur in der Fantasie ist.
3.7 Stars (3,7 / 5)