Nicola O’Byrne: Nutze deine Fantasie – aber pass auf, was du dir wünscht!

Man kennt das ja vom Universum – da wünscht man sich etwas von ganzem Herzen, tritt es dann ein, hätte man es eigentlich doch lieber anders gewollt. Beim Wünschen sollte man sich immer ganz besonders gut überlegen, wie man es denn gerne hätte. Das muss auch der kleine Hase erfahren, dem gerade so langweilig war und der ausgerechnet den Wolf trifft, der ihm natüüüürlich sofort und gerne helfen möchte. Ganz raffiniert bringt er den Hasen dazu, sich mithilfe seiner Fantasie in die Falle zu begeben. Fast, denn im letzten Moment fällt diesem ein, dass er doch selbst der Held seiner eigenen Geschichte ist und sich von keinem dahergelaufenen Wolf vorschreiben lassen muss, zu was er seine Wünsche und seine Fantasie nutzt.

Endlich einmal wieder ein Bilderbuch, das sich traut, den Trampelpfad der Eintönigkeit zu verlassen. Und das ein Thema angeht, das man so nicht oft findet und dessen Vermittlung doch so wichtig ist. Schließlich ist es gut, wenn man schon als Kind lernt, dass man diejenigen, die einem Geist gehen, durchaus auf den Mond schießen kann. Und wenn es nur in der Fantasie ist.
3.7 Stars (3,7 / 5)

Katja Reider und Henrike Wilson: Joschi, der Mäuseheld

Hier handelt es sich um eines der Bilderbücher, die das Thema ‚Mut‘ in den Mittelpunkt stellen. Der kleine Mäusenachwuchs ist nämlich alles andere als tapfer und erlebt seine Abenteuer lieber mal zuhause in wilden Tagträumen.

Doch dann müssen Mama und Papa einkaufen gehen und lassen den kleinen Mäuserich alleine daheim. Zum ersten Mal. War da nicht ein Geräusch, hat es dort nicht geknackt? Joschi ist ziemlich froh, als sein bester Freund Anton vorbeikommt und zu zweit machen sie sich auf den Weg ins Abenteuer. Dabei werden die beiden innerhalb nur eines Mäusenachmittags ein ganzes Stück größer. Innerlich.

Kein außergewöhnliches, aus dem Rahmenn fallendes Bilderbuch, aber nett, sehr nett gemacht.
3.4 Stars (3,4 / 5)

Angelika Glitz/Imke Sönnichsen: Der tapfere Toni

Toni und Papa machen einen echten ‚Männertag‘. Toni würde ja lieber den ganzen Tag lang Fußball spielen, aber Papa hat da etwas anderes vor. Er will mit Toni das Bergungeheuer besuchen.

Also machen die beiden sich auf den Weg einen ganz hohen Berg hinauf. Bald schon kann Toni nicht mehr und auch bei der Aussicht auf Ungeheuer ist ihm nicht ganz wohl. Aber Papa will, dass er ein tapferer Junge ist und so macht Toni eben mit. Bis sie tatsächlich dem Bergungeheuer begegnen und jetzt Papa derjenige ist, der Angst hat….

Ein schönes Bilderbuch zum Thema Mut und wie einfach es ist, von anderen zu fordern, sie sollen tapfer sein. Vor allem, wenn sie viel kleiner sind als wir und uns ihre Angst vielleicht manchmal lächerlich erscheint. Dabei sind wir selbst nicht besser, auch die Erwachsenen verlieren mal den Mut und dann ist es gut, wenn sie das auch zugeben können. Sprachlich besonders hervorzuheben ist die durch das Buch wunderbar gegebene Möglichkeit, mit dem Kind anhand der detailreichen Bilder feste Ausdrucksweisen wie „die Beine baumeln lassen“ üben zu können.
4.5 Stars (4,5 / 5)