Christina Wolff: Die Magier von Paris

Zwei verfeindete Magierfamilien, zwei Nachkommen, einer männlich, einer weiblich und keiner weiß mehr, wie alles begann … das Setting der Geschichte kommt einem iiiiirgendwie bekannt vor. Vielleicht vom Zaubererthema mal abgesehen. Als die beiden Väter am selben Tag das Zeitliche segnen – wobei das nicht das Gleiche bedeutet wie bei uns und die mitsprechenden Ahnen für einige Verwirrung sorgen – , müssen die zwei Jugendlichen ihre Aufgaben übernehmen und finden sich auch brav in ihr Schicksal. Zunächst … denn als ein weiterer Magier erscheint und seine düsteren Machenschaften treibt, beschließen die beiden Youngster, gemeinsame Sache zu machen – gegen alle Regeln.

Welche Kulisse könnte besser passen zu einer magischen Geschichte als die Gassen von Paris? Der Wirbelwind Claire und der coole Rafael sind ziemlich sympathische Figuren, die ihre Leser mitreißen und überzeugen. Und denen es gelingt, die Welt der Magie auf den Kopf zu stellen. Wer sich mal ein Wochenende lang im Bett verkriechen und die Welten wechseln möchte, ist mit diesem Buch gut beraten – denn es besitzt genau die richtige Mischung aus Spannung und Charme.

Michael Ende: Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

[aartikel]3745601254:left[/aartikel]Kein „altes“ Kinderbuch ist moderner als dieses, denn Umweltzerstörung ist das Thema des „satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunschs“. Es ist Silvester und der Schwarzmagier Beelzebuch Irrwitzer und seine Tante, die Geldhexe, haben ein schlechtes Gewissen. Denn in jedem Jahr haben sie ein bestimmtes Pensum an bösen Taten zu erfüllen und das hat diesmal alles andere als geklappt. Und jetzt steht ihnen der Ritt zur Hölle bevor. Das wollen die beiden natürlich vermeiden, also kommen sie auf die Idee, einen Zaubertrank zu brauen und damit bis Mitternacht so viele Katastrophen wie möglich heraufzubeschwören. Doch sie haben ihre böse Rechnung nicht mit dem Kater Maurizio di Mauro und dem Raben Jakob Krakel gemacht. Denn beide sind Spione und versuchen, das Unglück noch sprichwörtlich kurz vor zwölf abzuwenden.

Wer Michael Ende ist, weiß jedes Kind. Zumindest fast jedes. Oder zumindest sollte es jedes wissen. Denn seine Bücher sind nicht nur hervorragend, sie sind vor allem auch lehrreich. Und dieses, das mit Wortspielereien nur so gespickt ist und auch Erwachsenen „höllischen“ Spaß bereitet, ist es ganz besonders.

Das Hörbuch ist eine gekürzte Autorenlesung und daher ein ganz besonderes „Schmankerl“, das man sich, wenn man Zaubermärchen liebt, auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Andrea Russo: Green Witch

[aartikel]3649670399:left[/aartikel]Elisabeth ist alt genug, um ihre vorgesehene Ausbildung zur Hexe zu beginnen. Der Hexenrat tagt, das Hexenbuch wird entscheiden, wer die eine ist, die Elisabeth alles lehren darf. So war es schon immer. So wird es auch jetzt wieder sein. Doch dann taucht plötzlich die junge, wilde Meerhexe Ava auf und meldet ihren Anspruch an. Denn so argumentiert sie, in Elisabeth Aurora Vermeer steckt mehr Meer als man zunächst glaubt. Als sich auch das Hexenbuch unsicher zeigt, entscheiden die Hexen und zwar für Camilla, die Kräuterhexe. Elisabeth zieht zu ihr – gemeinsam mit ihrer besten Freundin Stina, die sich deutlich mehr für Pflanzen interessiert als sie selbst, allerdings zunächst nichts davon ahnt, dass sie es mit Hexen zu tunt hat. Die beiden sind kaum auf dem Hof der alten Frau eingezogen, verschwindet Camilla und an ihrer Stelle erscheint eine Rafflesie. Tante Camilla wurde verzaubert und die seltene Pflanze, die nur einmal blüht und dann vergeht, lässt den Mädchen wenig Zeit, sie zu retten. Sie brauchen Hilfe – und Ava lässt sich nicht lange bitten.

Elisabeths Zerrissenheit, die Band der Freundschaft zwischen ihr und Stina, die erste kleine große Liebe mit all ihren Unsicherheiten und ein Generationenkonflikt – was die kleine Hexe erlebt, ist vom Alltag junger Mädchen nicht weit entfernt – und die phantasievolle und lustige Art und Weise, in der das Buch geschrieben ist, lässt es einen kaum aus der Hand legen. Stoff, der zum Weiterspinnen optimal geeignet ist – bleibt zu hoffen, dass weitere Bände folgen werden. Wunderbar auch zum Vorlesen geeignet.

Die Schule der magischen Tiere: Hin und weg

[aartikel]3745600126:left[/aartikel]Die Schule der magischen Tiere ist eine DER Erfolgsreihen schlechthin und trifft genau den Geschmack von Grundschülern – und zwar männlich als auch weiblich. Die Geschichte der Tiere, die Kinder helfen, ihre vermeintlichen Schwächen zu überwinden, die zu ihnen halten, wenn die eigene Welt ins Schwanken gerät und die auf geradezu magische Weise zu ihnen kommen und mit ihnen leben trifft einen Zeitnerv. So auch in diesem Band, bereits der Zehnte, in dem in der Wintersteinschule ein Fußball-Casting für Aufregung sorgt. Kein Wunder, schließlich winkt als erster Preis ein Platz im Trainingscamp am Gardasee. Genau das, wovon Anthony träumt. Er möchte Fußballstar werden und würde alles dafür geben. Als einziger hat er kein Interesse an einem magischen Tier, wann denn auch, für so einen Killefitz hat er keine Zeit, denkt er! och dann bekommt ausgerechnet er eine Botschaft – in einem zerfledderten Fußballalbum und Pamela zieht bei ihm ein. Ausgerechnet ein Meerschweinchen, da hat Anthony erst recht keinen Bock drauf. Mit nem Hund könnte man ja vielleicht noch Fußballspielen, aber mit so einem haarigen Kleintier? Pamela ist stinkbeleidigt …
Es macht natürlich Sinn, die Bücher zu lesen, aber sie zu hören – zum Beispiel auf einer längeren Autofahrt – ist für die ganze Familie ein Vergnügen.
Gekürzte Lesung mit Andreas Fröhlich

Übrigens, wer gerne auf allen Kanälen unterwegs ist, für den eignet sich möglicherweise die App, die es zu den Büchern und Hörbüchern gibt.

Kallie George: Die Villa der Zaubertiere

[aartikel]350513791X:left[/aartikel]Feli hat einen zauberhaften Job, im wahrsten Sinne des Wortes: Sie arbeitet in der Villa der Zaubertiere mit und kümmert sich dort um die magischen Tiere. Als Herr Jams auf Reisen gehen muss, bleibt sie mit Oliver alleine zurück und es kommt, wie es kommen muss. Die beiden rangeln um die Hierarchie. Erst als etwas Fürchterliches passiert merken sie, dass sie nur zusammen stark sind. Denn wie sonst sollen sie die Tiere davor retten, ihre Magie zu verlieren und den Babyphönix retten?

Dieses Buch ist genau das, was man erwartet von einem echten Schneiderbuch. Sie waren schon immer ein Garant dafür, dass es beim Lesen nicht langweilig wird. So sehen es die Kinder. Für die Eltern ist vor allem wichtig, dass der Wortschatz der Grundschulzielgruppe angepasst ist, dass die Geschichte spannend, aber nicht zu spannend ist – so, dass man sie auch kurz vor dem Einschlafen lesen oder vorlesen kann. Die Bücher rund um die Villa der Zaubertiere sind jetzt schon erfolgreich und das Schöne ist, man kann sie der Reihe nach lesen, muss es aber nicht.

Petra Nouns: Takla Makan – Das blaue Licht

[aartikel]3863271084:left[/aartikel]Keine Vergangenheit. Keine Gegenwart. Keine Zukunft. Nur das Sein, das immerzu die Vergangenheit mit der Gegenwart und die Gegenwart mit der Zukunft verschmelzen lässt….

Ella besucht eine Multikulti-Schule mit allem Drum und Dran in Berlin. Ihre Eltern wollen das so. Die Mutter Ethnologin, immer in der Welt unterwegs, der Vater Gymnasiallehrer an einer Schule in besserer Gegend, möchten, dass ihr Kind bodenständig bleibt. Das Mädchen kommt mit allen ganz gut zurecht, hat eine beste Freundin und findet, dass Orkan, der Klassensprecher ein echter türkischer Gockel ist. Ella ist viel allein zuhause, hat dort Zeit, ihren Gedanken nachzuhängen und landet plötzlich in der Zukunft. Wie sie dahin kommt, warum sie und Orkan dort ein Paar zu sein scheinen und was die seltsame neue Kioskverkäuferin, deren Börek immer so lecker gewürzt sind, damit zu tun hat, erschließt sich der Achtklässlerin noch nicht. Doch so langsam kommt sie hinter die Geheimnisse des orientalischen Zaubers, mit dem sie belegt ist. Allerdings reagiert sie nicht, wie ein türkisches Mädchen reagieren würde und das bringt die Zauberer – egal, ob schwarzer oder weißer Magie verschrieben – in Aufruhr.

Dieses Buch, das übrigens nur der Beginn einer Reihe sein sollte (woraus leider nichts wurde, weil die Autorin ganz überraschend verstarb), verzaubert im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist exakt auf die Zielgruppe der 12- bis 15-jährigen Mädchen zugeschrieben und die Autorin trifft die Gradwanderung zwischen den Kulturen ganz gut, karikiert bisweilen sogar ein bisschen und bleibt dabei trotzdem respektvoll. Und letztendlich stellt sich wieder einmal heraus: Egal, wie unterschiedlich die Kulturen und Religionen sein mögen, wenn die Liebe im Spiel ist, dann läuft es immer auf das Gleiche hinaus:

Das Mädchen macht den Jungen gut. Der Junge macht das Mädchen schön.
4.0 Stars (4,0 / 5)

Rebecca Wild: Gefangene der Magie

[aartikel]B00CPEI6X2:left[/aartikel]Mit einer Fee wie aus dem Bilderbuch hat Kira wenig gemeinsam. Gemeinsam mit anderen Paranormalen wird sie aus Angst von den Menschen in einem Reservat gefangen gehalten. Hinter der Panik stecken machthungrige Zauberer und ausgerechnet in den allerschlimmsten verknallt sich Kira. Soweit der erste Band, „Verräter der Magie“.
„Gefangene der Magie“ ist der zweite Teil aus der magischen Reihe. Und er ist sogar noch besser. In der Fortsetzung werden die Fäden rund um Cian und Kira weiter gesponnen. Kira ist ziemlich stinkig und hält es im Nachhinein für keine gute Idee mehr, Cian zu retten und seine Seele in sich aufzunehmen. Jetzt quatscht er in ihrem Kopf und nervt sie. Helfen kann, so glaubt Kira, nur eine alte Hexe, die Körper und Geist wieder vereinen soll. Aber das geht gründlich schief.

Umgeben von zahlreichen seltsamen und geheimnisvollen Wesen, erleben die beiden Wesen eine reichlich spannungsgeladene und phantasievolle Handlung. Wozu es nicht unbedingt erforderlich ist, den ersten Teil auch wirklich gelesen zu haben, man kommt schnell rein ins Geschehen. Ein bisschen Romantik, viel Magie und genug Action – ein Buch wie gemacht für weibliche Teenager.

Und noch immer bleiben Fragen offen – man wird also noch mehr hören über Cian und Kira.
3.4 Stars (3,4 / 5)